Radfahrer auf der Fahrbahn (?) !!

 

Autofahrer und Radfahrer müssen lernen, sich die Straße zu teilen. Fahrräder sind Fahrzeuge genauso wie Kraftfahrzeuge und fahren gleichberechtigt auf der Fahrbahn, so regelt das die Straßenverkehrsordnung. Das gilt auch dann, wenn innerorts baulich getrennte Radwege vorhanden sind:  Hier hat der Radfahrer in der Regel die Wahl, wo er fährt. Die meisten fühlen sich auf dem Radweg sicherer und würden gar nicht auf die Idee kommen, den Kfz-Verkehr auf der Fahrbahn nebenan unnötig zu behindern. Aber es gibt gute Gründe, dennoch die Fahrbahn auszuwählen, wie z.B. katastrophale bauliche Zustände oder eingeengte Radwege durch Schulterparken von Kfz bzw. Altstoff-Containern, die ein Überholen auf dem Radweg unmöglich machen – Gründe, die Kfz-Führer oft nicht erkennen können. Hier gilt also das Verständnis füreinander und die gegenseitige Rücksichtnahme bei der gemeinsamen Nutzung der Fahrbahn.

Eine eigens für den Radfahrer am Fahrbahnrand geschaffene Schutzzone – bezeichnet als  Radfahrer-Schutzstreifen -   m u s s   auch von ihm  befahren werden. Sie soll dem Radfahrer mehr Sicherheit bieten, weil die Autofahrer ihn stärker im Blick haben. Nur ausnahmsweise darf der Schutzstreifen auch vom Autofahrer benutzt werden.

Heinz Motruk, Vorsitzender des ADFC Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club Salzgitter, ist überzeugt, dass der Schutzstreifen in SZ-Lebenstedt, Schäferkamp und Feldstrasse, sein Ziel „mehr Sicherheit für Radfahrer“ zu bieten verfehlt hat. Sicherheitsabstände beim Begegnungsverkehr der Kfz können wegen der parkenden Fahrzeuge auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite nicht eingehalten werden, so dass der Radfahrer-Schutzstreifen regelmäßig benutzt wird; beim Überholen der Radfahrer wird oft der Sicherheitsabstand ( mindestens 1,50 m) nicht eingehalten, so dass sich Radfahrer bedrängt und unsicher fühlen.

„Ich kann mir gut vorstellen, dass Radfahrer auf dem beidseitigen Schutzstreifen in SZ-Bad, Friedrich-Ebert-Strasse, sicherer unterwegs sind.“ Ob das so ist, möchte Heinz Motruk im Rahmen einer Bürgerbefragung durch den ADFC SZ ermitteln lassen. Jeder der auf den Straßenzügen mit Schutzstreifen seine Erfahrungen sammeln konnte und auch jene , die die Schutzzonen bewußt meiden, sind gebeten eine kurze Stellungnahme an den ADFC SZ zu richten:Öffnet ein Fenster zum Versenden der E-Mail info(..at..)adfc-salzgitter.de

 Nach dem Abschluss der Befragungsaktion am 30. Sept. werden die Auswertungsergebnisse den Fraktionen im Stadtrat und der Stadtverwaltung SZ vorgelegt – selbstverständlich anonym. Nach einem Jahr Erprobungszeit für die Schutzstreifen auf der Friedrich-Ebert-Strasse können die Bürgervertreter dann auch unter Berücksichtigung der Erfahrungen betroffener Bürger endgültig entscheiden, ob die Verkehrslösung mit Schutzstreifen Verbesserungen gebracht hat oder sogar die Schutzstreifen wieder entfernt werden.

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